
Angesichts der harten Realität extremer Armut leben weltweit über 700 Millionen Menschen von weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag – eine Krise, die Kinder überproportional stark betrifft. Das Ziel, diese Armut bis 2030 zu beseitigen, unterstreicht die globale Bedeutung des Nachhaltigkeitsziels 1 (SDG 1).
Aktuelle Statistiken zeigen: Etwa 9,2 % der Weltbevölkerung – rund 700 Millionen Menschen – leben in extremer Armut. Besonders betroffen sind Länder in Subsahara-Afrika und Südasien, wo rund 90 % aller extrem Armen leben. Neben dieser Gruppe gibt es weitere 1,3 Milliarden Menschen (etwa 26 % der Weltbevölkerung), die in moderater Armut leben – also mit einem Einkommen zwischen 1,90 und 3,20 US-Dollar pro Tag.
Besonders alarmierend: Etwa die Hälfte aller in Armut lebenden Menschen sind Kinder unter 18 Jahren. Armut hat drastische Folgen für ihre Gesundheit, Bildung und Zukunftschancen. Oft wirkt sie über Generationen hinweg weiter – wer in Armut aufwächst, hat ein deutlich höheres Risiko, auch als Erwachsener in Armut zu leben.
« Das Gegenteil von Armut ist Gerechtigkeit »
Bryan Stevenson
Trotz grosser Herausforderungen gab es in den letzten Jahrzehnten Fortschritte. Der Anteil der Weltbevölkerung, der in extremer Armut lebt, sank von etwa 36 % im Jahr 1990 auf 9,2 % im Jahr 2022. Doch der Handlungsbedarf bleibt gross: Noch immer fehlt es Millionen Menschen an den grundlegenden Voraussetzungen für ein gesundes und würdevolles Leben.
Das Nachhaltigkeitsziel 1 der Vereinten Nationen – bekannt als „Keine Armut“ – ist ein weltweites Versprechen: Extreme Armut beenden und Einkommensungleichheiten bis 2030 deutlich verringern. Dieses Ziel ist zentral, denn Armut ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Problem. Sie führt zu eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Arbeitsmöglichkeiten – und behindert damit das Potenzial ganzer Gesellschaften.

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